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Scala di Santa Regina
Die Treppe der Heiligen Königin ist eine der sehenswertesten Schluchten der Insel

Die tiefe, enge Schlucht Défilé de la Scala di Santa Regina im Norden Korsikas gehört zu den bekanntesten Bergtälern der Insel.

Völlig zu Recht, denn die scharfen Kurven der Talstraße, die sich durch das karge, nur von dürren Pinien und stacheligen Ginsterbüschen bewachsene Tal schlängelt, lassen Bikerherzen höherschlagen. Trotzdem sollte man es bei einem Ausflug in die wunderbare Klamm langsam zugehen lassen. Denn immer wieder drängen sich Reisebusse und Camper entlang des nur durch ein kleines Mäuerchen vom Abgrund getrennten Fahrweg. Einen Gang runter schalten ist in dieser Schlucht ohnehin angesagt, denn sonst rast man wie viele Motorradfahrer an der einmaligen Landschaft achtlos vorbei.

An den wenigen Haltepunkten auf der Strecke kann man die massiven Granitvorsprünge und überhängenden Felsen bestaunen, die dem Tal ihren Namen gaben – « Treppe der Heiligen Königin« . Der Legende nach soll die Jungfrau Maria das tiefe Tal als Fluchtweg in den Berg geschlagen haben, um dem Heiligen Martin beim Kampf gegen den Teufel zu helfen. Dass bei einer solchen Operation mächtig die Fetzen fliegen, ist klar: Einige Steinbrocken sollen die hohen Berge von Monte Cinto und Paglia Orba sein, die auf der anderen Seite der Niolo-Hochebene liegen und zu den höchsten Erhebungen der Insel zählen.

Geologisch wahrscheinlicher ist jedoch, dass das Tal vom Fluss Golo in den Granit gefräst wurde, der talaufwärts im Lac de Calacuccia zur Stromgewinnung gestaut wird. Da die Staustufe das Tal jederzeit fluten kann, ist Baden in den zahlreichen Gumpen der Scala di Santa Regina streng verboten.

Ganz sicher aber wurde die « Treppe der Gottesmutter » von den Bergbauern der Niolo-Hochebene zur Überwindung von Höhenmetern genutzt. Von der Wanderweidewirtschaft zwischen dem Niolo und den korsischen Tiefebenen zeugen die alten Transhumanz-Wege, die sich an den steilen Talwänden entlang klammern. Auch die Zahlen der Neuzeit sprechen für sich: Die heutige Talstraße, die aus dem späten 19. Jahrhundert stammt, überwindet ganze 500 Höhenmeter auf nur 15 Kilometern Länge.

 

 

Timo Lutz


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Auf dem knapp 80 Meter über der Schlucht in den Fels gesprengten Fahrweg kann es bei Gegenverkehr mächtig eng werden.
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